Die folgenden Angaben stammen überwiegend von Harry Schwedthelm aus Texas, der ein direkter Nachfahre von August Friedrich Faltin ist.

August Friedrich Faltin wurde am 19.06.1830 in Danzig geboren. Sein Vater war der wohlhabende Danziger Kaufmann Friedrich Wilhelm August Faltin. Sein Grossvater war der Hofrat zu Memel Johann Daniel Friedrich Faltin, der um 1818 von Memel nach Danzig gezogen war. Die Mutter von August Friedrich Faltin hiess Wilhelmina Renate Eleonore Faltin, geb. Krüger (vgl. Ahnentafel Daniel Friedrich Faltin unter der Rubrik Ostpreussen - Faltin-Linien - Memel-Danzig).

Friedrich August war der einzige überlebende Sohn seines Vater. Als dieser 1845 in Leibzig starb, wo er sich womöglich aus geschäftlichen Gründen aufhielt, reiste Friedrich August am 21. Mai 1845 nach Leipzig und blieb dort für fast acht Jahre. Friedrich August war damals knapp 15 Jahre alt und absolvierte möglicherweise eine Art kaufmännische Ausbildung bei einen früheren Geschäftspartner seines Vaters. 

Ein Hinweis darauf, dass er in Leipzig in gut situierten Kreisen verkehrte ist die Tatsache, dass er dort seine spätere Ehefrau, die aus altem Adel stammende Clara v. Below kennen lernte. Am 18. März 1853, kehrt August Friedrich Faltin noch einmal für kurze Zeit nach Danzig zurück. Vermutlich hatte er dort noch einige familiären Angelegenheiten zu regeln, bevor er am 8. April 1854 mit dem Zug von Danzig über Berlin nach Leibzig fuhr. Dort heiratete er 1856 Clara v. Below mit der er noch im selben Jahr die Reise nach Amerika antrat. 

IN ARBEIT ....

Wir wissen nicht genau, was die Entscheidung, Preußen zu verlassen und nach Amerika zu emigrieren, ausgelöst hat.  Es gab wahrscheinlich mehrere Motive für die frisch verheirateten Faltins, wie es auch für die meisten anderen, die den Atlantik überquerten.  Das Abenteuer eines neuen Lebens an einer unbekannten Grenze hätte sie ansprechen können.  Es ist auch möglich, dass es keine Anziehungskraft auf die Fortsetzung des Geschäfts mit dem Onkel in Danzig gab.  Dasselbe hätte auch für die Verantwortung gelten können, die er für seine sieben Schwestern gehabt hätte, wenn er in seiner Heimatstadt geblieben wäre.  Wir wissen, dass Friedrich August und Clara Faltin für den Rest ihres Lebens häufig mit ihren Verwandten in Leipzig in Kontakt standen und dass die Korrespondenz zwischen den Nachkommen bis in die 1950er Jahre anhielt.  Soweit wir wissen, bestand keine solche Beziehung zu den Faltin-Verwandten in Danzig.

Wir wissen auch von Clara Below's sorgfältig erinnerten Erinnerungen, dass das ursprüngliche Programm nach Argentinien gehen sollte, aber ihr Vater kündigte an, dass das zu weit weg sei und weigerte sich, seiner Tochter die Erlaubnis zur Heirat zu erteilen, bis die Pläne an ein Ziel angepasst wurden, das näher an Europa, an Texas, heranreicht.  Mit diesem Kompromiss in der Hand heiratete und brach das Paar nach Bremerhaven auf, wo sie an Bord eines Schiffes namens Weimar nach New Orleans gingen.  Als gut erzogenes Paar, das offensichtlich etwas Kapital hatte, befanden sich die Unterkünfte in einer privaten Kabine. Die Korrespondenz wurde an den Stationen nach Leipzig geschickt.  Viele der Briefe wurden Jahre später nach Texas zurückgeschickt, aus einem offensichtlichen Verständnis heraus, dass sie einen Archivwert haben würden.  Ein Brief berichtete, dass sie in Santo Domingo (auf Hispaniola) zum ersten Mal schwarze Menschen sahen.  Sie hatten von diesem Phänomen gelesen, es aber noch nie vor dem Frühjahr 1856 gesehen.  Wie bereits erwähnt, war das Abenteuer wahrscheinlich einer der Motivationsfaktoren, Europa zu verlassen.  

Wir können vermuten, dass sie Bremerhaven etwa im Februar oder März verlassen haben.  Einer der Briefe vom Schiff erwähnte den Osterfeiertag und berichtete, dass "wir deinen Festkuchen verpasst haben".  Das eigentliche Wort war Feierkuchen. 

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 Noch heute kann man in Comfort, Texas das Faltin-Haus besichtigen ...

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